#16 TuS Langenheide – SV Gadderbaum (Nachholspiel)

So denn, versuchen wir diesem Sammelsurium von Kreisligabeobachtungen mal wieder ein wenig Leben einzuhauchen. Irgendwie ist die ganze Kiste in den letzten Wochen und Monaten mehr oder weniger eingeschlafen, was zum Teil an der (wegen Wetter) langen Winterpause, hauptsächlich aber an der fehlenden Motivation des Autors lag. Ich hoffe, ich komme bei Gelegenheit dazu, die angekündigte gadderbaumspezifische Hinrundenbetrachtung, die hier bislang noch halbfertig rumliegt, inklusive einiger Bemerkungen zu den Geschehnissen, die sich während der Winterpause ereigneten, online zu stellen, bin mir dessen aber noch nicht sicher (hab mich nebenbei auch noch auf ein paar andere (ebenfalls unbezahlte) Auftragsarbeiten eingelassen, unter anderem einen Bericht zum Auswärtsspiel des DSC bei St.Pauli, inklusive des diesbezüglich auf der Reeperbahn verbrachten Wochenendes, sowie einem 2000-Wort-Artikel über Betonparkplätze, die alle noch auf Ausformulierung warten. Ich schweife (mal wieder) ab, in kurz: wenn ich Zeit und Bock hab, wird’s noch was.). Zunächst eröffne ich dann auch an dieser Stelle mit einer kurzen Betrachtung über das gestrige Auswärtsspiel in Langenheide (leicht verspätet) die Rückrunde.

Eines der beim Autor beliebtesten Auswärtsspiele der Saison (hauptsächlich der geographischen Nähe zur Redaktionszentrale geschuldet) sollte endlich stattfinden, das Rückspiel gegen Langenheide (ursprünglich mal auf Anfang Dezember vergangenen Jahres terminiert). Langenheide, vielen Gadderbäumlingen vor allem ein Begriff, weil sie zumeist schon durchgefahren sind, ehe sie das Erreichen ihres Ziels erkannt haben, assoziiert der Autor irgendwie immer mit Robert. In einem seiner ersten Spiele überhaupt, noch unter Herberger, bolzte er auf jenem Rasen das Leder gefühlte einundsechzig mal über den Zaun auf den angrenzenden Acker und half so, einen ungefährdeten 4:1-Sieg einzufahren (bei dem übrigens Kollege Horst Linse ein sensationelles Freistoßtor aus knapp 40 Metern erzielte, die Älteren unter uns werden sich erinnern), in der nachfolgenden Spielzeit markierte er an selber Stelle per eingesprungener Grätsche den entscheidenden und siegbringenden Treffer zum 2:1 für den SVG und sorgte für bemerkenswerten Jubel mit großem Erinnerungseffekt im Block der Gästefans (siehe hier, vor allem Bildunterzeile von Bild 6 & 7). Am gestrigen Abend fiel Robert jedoch zunächst durch Abwesenheit auf, das Spiel begann  (und endete trotz seines zwischenzeitlichen Eintreffens) ohne ihn, für abergläubische Menschen vielleicht ein Grund für das Ergebnis, wer weiß…

Eine geradezu sensationelle Überraschung erlebte der geneigte SVG-Sympathisant in der Innenverteidigung, denn dort verteidigte vor Fänger Michel neben Dennis aushilfsweise Kollege vanDammi. War ich in der Hinrunde in Sennestadt schon überrascht, dass jener dort, anstatt in seinem angestammten Revier (dem Mittelfeld) die Gegner schwindelig zu dribbeln, einen Außenverteidiger gab, erstaunte mich sein Einsatz in der Innenverteidigung noch mehr. In meinen Augen (er möge mir das verzeihen) ist dieses aber auch kein besonders zukunftsfähiges Konzept, ein wuseliger und vor allem kleiner Dribbelkünstler wie er scheint mir im Mittelfeld oder auf den Außenbahnen doch besser aufgehoben (hat dort ja auch schon zahlreiche sehenswerte Partien abgeliefert und fühlt sich selbst im Mittelfeld vielleicht auch wohler). Die Viererkette komplettierten Henning und Daniel auf den Außenpositionen, im Mittelfeld agierten Luschi und Simon zentral, sowie Holle (links) und Adrian (rechts). In der Abteilung Attacke stürmten Tom und Musti (Mustafa? ja, mein leidlich funktionierendes Namensgedächtnis ist ja schon hinreichend bekannt), die der Autor zum ersten Mal hat spielen sehen und die in seinen Augen ihre (zumeist undankbare) Aufgabe überwiegend ansprechend erledigten.

Als guter Gast überreichte der SV Gadderbaum in den ersten zehn Minuten der Partie zunächst ein paar Geschenke in Form von Platz und Raum für die Gegenspieler. Diese zeigten sich über die Möglichkeit des unbedrängten Agierens vor und in des Gegners Sechzehner durchaus erfreut und netzten mit ihren ersten beiden Schüssen aufs Tor auch gleich zweimal ein. In der Folge kam der SVG besser ins Spiel, attackierte den Gegner etwas konsequenter, zog mitunter (soetwas wie) ein Angriffspiel auf und schickte sich an, die Spielkontrolle zu übernehmen. Nach gut zwanzig Minuten zeigte dies Erfolg. Im Anschluss einem abgwehrten SVG-Eckball schlug Dennis aus der eigenen Hälfte einen langen Ball diagonal über die rausrückende Abwehr des Gastgebers aus Langenheide hinweg auf die rechte Außenposition (Lehrbuch „Grundzüge der Fußballtaktik“, Kapitel: ‚Wie agiere ich gegen eine aufrückende Abwehr‘, Artikel 1, Absatz 1) wo Adrian den Ball annahm, mit Zug und Tempo auf das Tor zulief und den Anschlusstreffer erzielte. Trotz einiger, nicht allzu zahlreicher Gelegenheiten der Dreesgen-Dribbler behielt das Ergebnis auch bis zum Pausenpfiff bestand.

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel ließ Holle sich durch den Ellenbogen seines Gegenspielers zu einer Dummheit verleiten (Tätlichkeit, Platzverweis wegen (ichnenn’smal) Nachtreten) und verlies das Feld. Auch in Unterzahl gelang es den Gästen, die Spielkontrolle zu behalten, das Spiel weitgehend in des Gegners Hälfte zu verlegen und wenig Langenheider Torchancen zuzulassen, versäumten es aber, zwingende Angriffe herrauszuspielen. Gadderbaum lief mit viel Einsatz aber wenig Durchdachtem dem Rückstand hinterher und konnte sich auch nachdem die zahlenmäßige Unterlegenheit egalisiert war (gelb-rote Karte für/gegen den 3er der Gastgeber) kaum Torchancen erarbeiten. Alles in allem gebärdeten sich die gesamten neunzig Minuten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, als maximal mäßig attraktives Gebolze auf holprigem Geläuf. Keine Partie die man unbedingt gesehen haben sollte, weder das Spiel noch das Endergebnis gaben Anlass zur Freude.

Auf dem Heimweg sinnierte der geneigte, abergläubische SVG-Sympathisant, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, hätte Robert das Leder auf den Acker kicken können… oder in des Gegners Strafraum rumgrätschen hätte können…, kam aber letztlich nur zu den Erkenntnissen, die schon seine Großmutter zum Thema ‚hätte‘ immer beigesteuert hatte: „Hätt‘ der Hund nicht geschissen, hätt‘ er ’n Hasen gepackt.“ Analog dazu bedeutete das in diesem Falle: „Hättste Gegentore nicht bekommen, hättste Punkte mitgenommen.“ Oder auch: „Hätte, hätte, Schitt am Bette.“ Auf drei Punkte am Sonntag gegen Oldentrup.

Veröffentlicht in auswärts, saison 09/10, svg. Schlagwörter: . Leave a Comment »

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