Zwischen vorweihnachtlichem Spekulatius ein paar nachhinrundliche Spekulationen, sinnieren wir ein wenig über die Hinrunde der aktuellen Saison in der Kreisliga Bielefeld B2 mit speziellem Blick auf unser aller Lieblingsteam. Zunächst ein paar Betrachtungen zur Tabelle nach 15 von 30 Spieltagen der Saison. Vorweg muss schonmal festgehalten werden, dass selbige etwas verzerrt ist, da nur knapp die Hälfte der Teams tatsächlich 15 Partien bestritten haben und die meisten anderen Mannschaften in der Hinrundentabelle bislang nur mit vierzehn Spielen (Oldentrup gar nur 13) verzeichnet sind (Spielverlegungen, zumeist wegen wiedriger Witterungsbedingungen). Der Einfachheit halber teile ich die Tabelle mal in vier Bereiche ein. Eine Spitzengruppe, ein oberes und ein unteres Mittelfeld, sowie den Tabellenkeller.
| Platz | Mannschaft | Sp. | g | u | v | Torverh. | Differenz | Punkte |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. | SC Peckeloh II | 15 | 11 | 2 | 2 | 50:19 | 31 | 35 |
| 2. | SG Oesterweg | 15 | 10 | 4 | 1 | 38:20 | 18 | 34 |
| 3. | VfL Oldentrup | 13 | 9 | 2 | 2 | 34:14 | 20 | 29 |
| 4. | SV Gadderbaum | 14 | 8 | 0 | 6 | 50:27 | 23 | 24 |
| 5. | TG Hörste | 14 | 7 | 2 | 5 | 31:26 | 5 | 23 |
| 6. | TFC Werther | 15 | 7 | 2 | 6 | 42:53 | -11 | 23 |
| 7. | FC Türk Sport Steinhagen | 14 | 6 | 4 | 4 | 27:14 | 13 | 22 |
| 8. | SV Brackwede | 14 | 7 | 1 | 6 | 37:28 | 9 | 22 |
| 9. | SV Canlar II | 14 | 6 | 3 | 5 | 32:37 | -5 | 21 |
| 10. | Kickers Sennestadt | 15 | 5 | 3 | 7 | 44:40 | 4 | 18 |
| 11. | KSC Bosna i Hercegovina | 14 | 5 | 2 | 7 | 30:42 | -12 | 17 |
| 12. | TuS 08 Senne 1 | 15 | 4 | 3 | 8 | 30:44 | -14 | 15 |
| 13. | BV Werther II | 15 | 4 | 2 | 9 | 33:47 | -14 | 14 |
| 14. | TSV Amshausen II | 14 | 2 | 4 | 8 | 18:33 | -15 | 10 |
| 15. | TuS Langenheide | 14 | 2 | 4 | 8 | 26:47 | -21 | 10 |
| 16. | SV Ubbedissen II | 15 | 3 | 0 | 12 | 21:52 | -31 | 9 |
(Stand nach dem 15. Spieltag)
In der Spitzengruppe befinden sich der SC Peckeloh II (35 Punkte) und die SG Oesterweg (34), eventuell auch der VfL aus Oldentrup, der mit 29 Punkten zwar schon zwei Siege Rückstand auf die Spitze hat, allerdings auch nur mit 13 gespielten Partien verzeichnet ist. Meiner (durch nur einer gesehenen Partie entsprungenen) Einschätzung nach, sind die Aufgaben gegen Hörste und bei Canlar durchaus machbar und mit sagenwirmal vier bis sechs Punkten aus diesen Spielen wäre man dann durchaus dran an (wenn nicht sogar drin in) der Spitzengruppe (mit unterstellten 33 bzw. 35 Zählern). Selbst ohne einen einzigen Zähler aus besagten Spielen ist/wäre Oldentrup fünf Punkte vor dem Viertplazierten und ist noch vor dem oberen Mittelfeld anzusiedeln, wäre also zwischen diesem und der Spitzengruppe, aber für die eine Mannschaft mach‘ ich bestimmt nicht noch ne fünfte Kategorie auf (das wär‘ bei ’ner Tabelle mit nur Sechzehn Teams nun auch wirklich albern). Was die Teams der Spitzengruppe gemeinsam auszeichnet (neben der auf der Hand liegenden Tatsache, dass sie oft gewonnen haben, andernfalls stünden sie wohl nicht da oben) sind vergleichsweise wenig Gegentore (ist auch relativ zu betrachten, den betreffenden Trainern ist ein Schnitt von knapp über einem Gegentor pro Spiel (~1,08 VfL bis 1,3 SG Oe) vermutlich prinzipiell auch zuviel, aber diese Rechnung sollte ich als Gadderbaum-Sympathisant am Besten gar nicht erst aufmachen (knapp 2 (1,93) pro Partie…) und vor allem extrem wenig Niederlagen. Oesterweg beispielsweise ist zwar in 15 Partien viermal über ein Unentschieden nicht hinausgekommen (in Peckeloh, gegen Türk Steinhagen, beim TFC Werther, in Hörste. Nebenbei bemerkt alles Teams aus dem oberen Mittelfeld, bzw. der Spitzengruppe), hat aber auch nur ein einziges Mal verloren (beim VfL in Oldentrup, wo auch ein mir bekannteres Team nicht allzu gut aussah). Peckeloh und Oldentrup ihrerseits haben zweimal verloren (Peckeloh in Sennestadt und gegen Hörste, Oldentrup in Peckeloh und Sennestadt), andererseits jeweils insgesamt nur viermal nicht gewonnen (je zwei Remis, SC P jeweils zuhause gegen Türk Steinhagen und Oesterweg, Oldentrup bei Türk Sthg und gegen TuS Senne). Außerdem ist auffällig, dass alle drei Teams ihre Schwierigkeiten in den Spielen gegen den FC Türk Sport Steinhagen hatten und jeweils (nur) Remis gespielt haben.
Die von mir als „oberes Mittelfeld“ charakterisierte Gruppe umfasst sechs Mannschaften, deren Vorsprung auf den Nächstplatzierten maximal durch einen Punkt oder das Torverhältnis definiert wird, #4 SVG (24) trennen dabei gerademal drei Punkte von #9 SV Canlar II (21). Zu Platz zehn beträgt der Abstand drei Punkte, deswegen hier der nächste Schnitt. Das sogenannte „untere Mitteldfeld“ beherbergt vier Teams, die vier Punkte trennen, von #10 (Kickers Sennestadt, 18) bis #13 (BV Werther II, 14). Naja, und dann noch das Souterrain der Liga, als da wären: der TSV Amshausen II, der (die?) TuS Langenheide und der (die?) SV Ubbedissen II mit zehn, bzw. letztere(r) mit neun Punkten.
Im „oberen Mittelfeld“ tummeln sich neben dem SV Gadderbaum (in der Reihenfolge) die TG Hörste , der TFC Werther, FC TürkSport Steinhagen, die SV Brackwede und der SV Canlar II. Angeführt wird diese Gruppe erwartungsgemäß von der Mannschaft mit den meisten Siegen (acht an der Zahl), dem SVG. Allen sechs Vereinen gemein ist, dass sie entschieden zu viele Niederlagen aufweisen, um in der Spitzengruppe mitspielen zu können. Fünf bis sechs Niederlagen in 14 Spielen sind für eventuelle Aufstiegsambitionen eindeutig zu viel. Lediglich der FC TürkSport aus Steinhagen hat seltener verloren (vier mal), ist allerdings auch ebenfalls viermal über eine Punkteteilung nicht hinausgekommen (drei davon, wie schon erwähnt, durchaus respektabel gegen die Mannschaften der Tabellenspitze) und kann deshalb nur sechs Siege verzeichnen, was bislang Rang #7 bedeutet (22 Punkte). #4 Gadderbaum ist das Hopp-oder-Topp-Team dieser Gruppe, der SVG hat nicht ein einziges Mal Unentschieden gespielt. Weiterhin bemerkenswert scheint mir, dass sowohl Canlar II als auch und vor allem der TFC sich trotz eines negativen Torverhältnisses in dieser Gruppe halten können. Die minus fünf Tore von Canlar (#9) sind dabei noch verhältnismäßig unspektatkulär (nur noch ein Team unterhalb von Rang neun weist ein positives und/oder besseres Torverhältnis auf, Kickers Sennestadt, +4) und erklären möglicherweise den Platz am Ende dieser Gruppe, dass aber der TFC trotz einer für diese Tabellenregion katastrophalen Bilanz von minus elf Toren, was einem Schnitt von dreieinhalb (3,53) Gegentoren bei nur 2,8 erzielten Treffern pro Partie entspricht, sieben Mal gewonnen hat und insgesamt auf 23 Zähler und damit auf Rang #6 kommt, ist außergewöhnlich. Erklären lässt sich das möglicherweise mit der mit 42 erzielten Toren ziemlich guten Offensive, ligaweit haben lediglich drei Vereine öfters eingenetzt (Peckeloh, Gadderbaum (je 50) und Kickers (44)). Bezüglich des TFC muss man aber auch konstatieren, dass er als einziges Team dieser Gruppe bereits alle Hinrundenpartien absolviert hat und in eine „virtuell-realen“ Tabelle (einer, in der alle Mannschaften alle Spiele bestritten haben) möglicherweise ein bis zwei Plätze weiter unten wiederzufinden wäre.
Das „untere Mittelfeld“ enthält die Teams mit fünf (Kickers, Bosna) beziehungsweise vier (TuS Senne, BV Werther II) Siegen, hübsch sortiert nach Anzahl der Gegentore (von #10 Kickers, 40, bis #13 BV, 47), angeführt von der einzigen Mannschaft der unteren Tabellenhälfte, die ein positives Torverhältnis aufzuweisen hat, den Kickers aus Sennestadt (44:40, nebenbei sind 44 erzielte Tore der drittbeste Wert der Liga, im vorletzten Satz schon angedeutet). Die anderen drei Vereine haben im Schnitt pro Spiel ein Tor mehr kassiert als geschossen (kummulierter Schnitt von Bosna, Senne und BV in etwa 2,1:3,02), was ihre Positionierung in der Tabelle durchaus plausibel macht. Der KSC Bosna i Hercegovina hat im Gegensatz zu den anderen drei Teams noch ein Spiel in der Hinterhand (in Brackwede) und könnte somit in einer „virtuell-realen“ Tabelle an den Kickers vorbeiziehen (bzw. vielmehr vorbeigezogen sein).
Im Souterrain zunächst auf Rang #14 der TSV Amshausen II und auf #15 der TuS aus Langenheide mit jeweils zwei Siegen, vier Remis und acht Niederlagen und somit zehn Zählern, beide mit einem Spiel Rückstand (Amshausen gegen Gadderbaum (morgen) und Langenheide gegen TürkSport Sthg). Das Torverhältnis des TSV (-15) ist trotz der schlechtesten Offensive der Liga (nur 18 erzielte Treffer) sechs Tore besser als das des TuS (-21). Die zweite Mannschaft des SV Ubbedissen hat zwar einmal mehr gewonnen als die beiden vor ihm platzierten Teams, kann sich davon aber äußerst wenig kaufen, da die drei Siege (gegen Hörste, bei Canlar II und gegen TuS Senne) die einzigen Spiele mit Punktausbeute geblieben sind. Alle anderen 12 Partien gingen verloren.
Was sonst noch auffiel: Die Schießbude der Liga stand in der Hinrunde überraschenderweise nicht in Ubbedissen (52 Gegentore), sondern in Werther beim TFC (53), deren eigenartiges Verhältnis von Tordifferenz und Punktausbeute oben bereits thematisiert wurde. Allerdings weisen die Ubbser als Träger der roten Laterne standesgemäß das mieseste Torverhältnis auf (21:52, -31). Defensiv scheinen vor allem der VfL aus Oldentrup und TürkSport Sthg gut zu stehen, beide mussten im Schnitt lediglich ein Tor pro Spiel hinnehmen. Dabei ist der Schnitt beim FC mit einem absolvierten Spiel mehr sogar noch ein Stückchen besser, Oldentrup hingegen kann in den zwei noch fehlenden Partien (gegen Hörste und bei Canlar) natürlich noch Gegentreffer kassieren. In jedem Falle sind die bislang jeweils 14 hingenommenen Treffer Bestwert in der Liga. Beim Erzielen eigener Treffer stechen Peckeloh und Gadderbaum mit je 50 Torerfolgen herraus, die in dieser Kategorie nächstbesten sind (wie schon erwähnt) die Kickers aus Sennestadt (44), die daraus allerdings mit Platz #10 recht wenig gemacht haben. Die TG aus Hörste hat bspw. mit 13 weniger erzielten Treffern bei ähnlicher Differenz (+4 Kickers, +5 TG) fünf Zähler mehr gewonnen und rangiert auf Rang #5.
Soweit meine Betrachtungen der Hinrunde und vor allem der Tabelle im Allgemeinen, meine Beobachtungen zum SVG im Speziellen folgen (hoffentlich bald) in Teil 2. Ich habe für die Hinrunde der Gadderbäumlinge zwei, drei bislang noch recht lose Thesen im Hinterkopf rumspuken und möchte selbige bei Gelegenheit auch gerne noch ausarbeiten und -formulieren, will jetzt aber erstmal die zweite Hälfte von Kiew-Barca gucken und habe weder morgen noch übermorgen viel Zeit, drum kann es bis zur Veröffentlichung vom zweiten Teil noch etwas dauern. Falls jemand von euch ebenfalls ein paar Ansichten zur Hinrunde hat, Widersprüchliche oder Ähnliche, vielleicht auch ganz Andere, allgemein Lust am diskutieren meiner Thesen verspürt oder anderweitig etwas zum Thema beisteuern kann oder will, immer her damit! Über eine rege Diskussion in den Kommentaren würde ich mich freuen und an einer solchen mit Genuss partizipieren (vor allem wenn in Bälde die leidige Winterpause beginnt, aber sehr sehr gerne auch jetzt schon).
moe's 